Die Ursachen für stark schwitzende Hände
Das starke Schwitzen an den Händen kann verschiedene Ursachen haben. Generell bringen alle Menschen anatomisch ähnliche Voraussetzungen für das Schwitzen der Hände mit. Die Handinnenflächen sind im Durchschnitt mit 350-400 Schweißdrüsen pro Quadratzentimeter ausgestattet. Im Vergleich zu anderen Körperregionen wie beispielsweise den Achseln bedeutet das eine sehr hohe Dichte an Schweißdrüsen. Der Unterschied in der Schweißmenge trennt die Neigung zu normalem Schwitzen vom starken Schwitzen an den Händen. Wie häufig und vor allem wie kräftig die reichlich vorhandenen Drüsen Schweiß produzieren, dies wird über das vegetative Nervensystem gesteuert. Für alle Betroffenen mit stark schwitzigen Händen heißt das: Bewusst oder willentlich kann man die Schweißproduktion nicht steuern.
Die zwei Arten des Schwitzens
Beim Schwitzen – ob an den Händen oder in anderen Körperregionen – werden grundsätzlich zwei Arten unterschieden: das sogenannte thermoregulatorische Schwitzen und das emotional bedingte Schwitzen. Die Steuerung für beide Vorgänge findet in unterschiedlichen neuronalen Regelkreisen des menschlichen Körpers statt. Das thermoregulatorische Schwitzen, also die Schweißproduktion zur Abkühlung des Körpers mittels Verdunstungskühle, wird vorrangig durch den Hypothalamus gesteuert. Diese Art des Schwitzens ist wichtig, um das Überhitzen des Körpers bei warmer Umgebungstemperatur oder bei starker metabolischer oder körperlicher Anstrengung zu verhindern.
Das emotional bedingte Schwitzen, das häufig die Ursache für schwitzende Hände ist, wird hauptsächlich im limbischen System und vom Neocortex reguliert. Beide Arten des Schwitzens, die thermoregulatorische ebenso wie die emotional bedingte Schweißbildung, sind lebenswichtige Steuerungsprozesse. Das übermäßige Schwitzen der Hände (oder an anderen Hautpartien) kann eine Normvariante ohne Krankheitswert sein oder auf eine Störung hindeuten, die krankhaft ist und behandelt werden sollte.
Wenn sich die übermäßige Schweißproduktion auf die Handflächen beschränkt, man als Betroffener also damit zu kämpfen hat, dass die Hände immer schwitzen, spricht man von einem lokalen Phänomen – im Gegensatz zum generalisierten übermäßigen Schwitzen, wenn zahlreiche Körperregionen betroffen sind.
So entsteht das starke Schwitzen an den Händen
Schwitzige Hände haben in der Regel keine morphologischen Veränderungen an den Schweißdrüsen zur Ursache, sondern entstehen vorrangig aufgrund komplexer Funktionsstörungen des für die Steuerung der Schweißproduktion verantwortlichen sympathischen und parasympathischen Nervensystems. Auch neuronale Verletzungen oder Entzündungen können Ursache für die extremen Schweißhände sein. Es ist sogar möglich, dass Hirnblutungen zum sogenannten kompensatorischen Schwitzen führen. Wenn durch neurologische Schäden in Körperregionen die Schweißproduktion eingeschränkt wird, versucht der Regelungsmechanismus dies auszugleichen und es kommt zu übermäßiger Schweißproduktion an anderen Hautpartien.
Das neuronale Netzwerk des autonomen Nervensystems führt dazu, dass zahlreiche Regelkreise und ihre Rückmeldesysteme sich austauschen. So führen Zeiten hormoneller Umstellungen, beispielsweise während der Schwangerschaft, in der Menopause oder in der Pubertät gehäuft zu stark schwitzenden Händen. Forscher haben gezeigt, dass es auch eine genetische Veranlagung zu stark schwitzenden Händen gibt. Auch als Nebenwirkung der Einnahme bestimmter Medikamente kann es zu verstärktem Schwitzen kommen.
Das starke Schwitzen an den Händen kann auch mit Krankheiten in Verbindung stehen – wie beispielsweise:
- Infektionserkrankungen (zum Beispiel Borreliose oder Tuberkulose)
- Autoimmun-Krankheiten
- Lymphome
- Diabetes
- Bluthochdruck
- Schilddrüsenüberfunktion
- Arthritis
Kann die starke Schweißbildung an den Händen auf eine bestimmte Ursache zurückgeführt werden, gilt es diese Ursache zu behandeln. Für die meisten Krankheiten gibt es Therapieleitlinien der Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlich medizinischer Fachgesellschaften (AWMF), die ärztliche Behandlungsstandards empfehlen.
Genetische Veranlagung zu stark schwitzenden Händen
Analysen von Familienanamnesen zeigen, dass es eine genetische Veranlagung für starkes Schwitzen an den Händen gibt. Etwa 30 bis 65 Prozent der Betroffenen berichten, dass auch in ihrer direkten Verwandtschaft Personen bekannt sind, die unter starkem Schwitzen leiden.
Schwitzige Hände aufgrund von Krankheiten
Ob extreme Schweißhände ein Symptom einer Erkrankung sind, kann nur eine Ärztin oder ein Arzt feststellen. Betroffene, die neben ständig feuchten oder anfallsartig schwitzenden Händen auch weitere Krankheitssymptome bemerken, sollten diese Möglichkeit in Betracht ziehen und ärztlichen Rat einholen.
Schwitzige Hände in der Schwangerschaft
Aufgrund hormoneller Veränderungen während der Schwangerschaft kann es zu übermäßigem Schwitzen der Hände kommen. Schwitzige Hände bei Schwangeren sind in den meisten Fällen ein vorübergehendes Phänomen und bilden sich nach der Geburt wieder zurück.
Um während der Schwangerschaft Erleichterung zu schaffen, können Betroffene Hausmittel ausprobieren oder Deodorants und Antitranspirante verwenden – vorausgesetzt, die betreuende Ärztin oder der betreuende Arzt hat keine Einwände.
Schwitzige Hände in der Pubertät
Bei Jugendlichen liegt die Antwort auf die Frage „Warum schwitzen meine Hände?“ häufig in den hormonellen Veränderungen während der Pubertät. In dieser Entwicklungsphase sind schwitzige Hände keine Seltenheit. Mit dem Ende der Pubertät nehmen die Beschwerden in der Regel deutlich ab.
Ausführlichere Informationen zum Thema schwitzige Hände in der Pubertät finden sich in einem separaten Beitrag.
Begleiterscheinungen: Die Folgen des starken Schwitzens an den Händen
Wer schon einmal versucht hat, mit schwitzigen Händen am PC zu arbeiten oder bei einem Familientreffen beziehungsweise Business-Meeting das Händeschütteln zu vermeiden, kennt die Belastung, die mit starkem Schwitzen an den Händen einhergeht: Jede Berührung kann zur Herausforderung werden – besonders im zwischenmenschlichen Kontakt.
Doch auch in der Freizeit kann übermäßiges Schwitzen an den Händen äußerst störend sein. Schwitzige Hände beim Tennis oder Badminton führen schnell dazu, dass der Griff am Schläger verloren geht. Beim Tanzen sind feuchte Hände für beide Partner unangenehm, und selbst beim Yoga kann Handschweiß zum Problem werden. Aktivitäten wie Bouldern oder Klettern sind mit stark schwitzenden Händen kaum möglich – hier sollte man im wahrsten Sinne des Wortes lieber die Finger davon lassen.
Diese Beispiele zeigen deutlich: Extremes Schwitzen an den Händen kann die soziale Interaktion und Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Da die Hände ständig im Einsatz sind, sind effektive Strategien gefragt, um Schweißhänden entgegenzuwirken.
Symptome des starken Schwitzens an den Händen
Ob man selbst unter übermäßig schwitzigen Händen leidet, lässt sich neben dem eigenen Körpergefühl auch objektivieren. So gilt die Schweißproduktion als leicht erhöht, wenn man von feuchten Händen betroffen ist. Von mäßig erhöhtem Schwitzen kann man sprechen, wenn sich auf der Hand Schweißperlen bilden. Stark erhöht ist das Schwitzen der Hände, wenn der Schweiß sogar abtropft und selbst den seitlichen Rand der Hände sowie die Seiten der Finger betrifft. Von übermäßigem Handschweiß betroffen ist, wer auch ohne Auslöser wie emotionalem Stress oder körperlicher Anstrengung plötzlich an den Händen zu schwitzen beginnt.
Was hilft gegen ständig feuchte Hände?
Wer mit häufigem Handschweiß zu kämpfen hat, möchte die Ursache kennen uns wissen, was dagegen hilft. Nach „Warum schwitzen die Hände?“ lautet die wichtigste Frage im Alltag dieser Menschen: Wie kann man schwitzige Hände vermeiden oder das übermäßige Schwitzen der Hände wirkungsvoll behandeln? Wir haben dazu einen eigenen Artikel erstellt.
Für den Kampf gegen das starke Schwitzen der Handflächen gibt es neben einigen Hausmitteln auch sogenannte Antitranspirante, die sich in vielen Fällen als wirksam erweisen können. Die schweißhemmenden Effekte der Antiperspirante basieren darauf, dass ihre Wirkstoffe die Schweißdrüsen abdichten. Man spricht in diesem Fall von einer adstringierenden Wirkung. Die Wirkungsweise der Antitranspirante beschreiben wir ausführlich in einem gesonderten Artikel. Wirkungsweise der Antitranspirante
Wenn weder Hausmittel noch die fachgerechte Anwendung von Antitranspiranten die gewünschte Wirkung gegen feuchte Finger und ständig schwitzende Hände zeigen, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Ärztinnen und Ärzten stehen weitere Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Antitranspirante im Einsatz gegen schwitzige Hände
Antitranspirante gehören zu den wichtigsten Mitteln, um übermäßiges Schwitzen zu reduzieren. Da ihre Wirkung – das Abdichten der Schweißdrüsen durch natürliche Reaktionen auf die enthaltenen Metallsalze – an allen Körperregionen ähnlich verläuft, sind sie auch im Kampf gegen Handschweiß eine gute Option.
Da die Handflächen eine größere Hautfläche aufweisen, sollte bei der Auswahl des passenden Antitranspirants auf die geeignete Applikationsform geachtet werden. Produkte, die speziell zur Bekämpfung von Achselschweiß entwickelt wurden – etwa Deo-Sticks – sind für die Anwendung an den Händen meist weniger geeignet. Für die Handflächen empfehlen sich vor allem Antitranspirante in Form von Cremes, Lotionen oder Schäumen.
Creme, Schaum oder Gel gegen schwitzige Hände
Antitranspirant-Cremes, Schaumprodukte oder gelartige Produkte haben den Vorteil, dass sie für das sparsame Verteilen auf großen Hautflächen konzipiert sind. Speziell unser Sweat-Off Antitranspirant Gel kommt den Bedürfnissen der Antitranspirant-Nutzung an diesen Stellen des Körpers optimal entgegen. Die parfüm- und farbstofffreie Rezeptur kommt ohne Konservierungsmittel aus und ist daher besonders verträglich. In der Konsistenz ist das Gel darauf ausgelegt, einfach auf der Handfläche verteilt zu werden und schnell in die obere Hautschicht einzuziehen.
Alternativ dazu bietet sich auch unser Sweat-Off sensitive Antitranspirant Schaum für das Bekämpfen schwitziger Hände an. Der Schaum bringt über die adstringierende auch eine angenehme kühlende Wirkung mit und erlaubt das optimale Verteilen auf den Handflächen durch seine feinporige Zusammensetzung.
Hausmittel gegen schwitzende Hände
Hausmittel gegen starkes Schwitzen an den Händen zielen in erster Linie darauf ab, die Symptome zu lindern. Die Ursachen lassen sich mit solchen Mitteln jedoch kaum beheben. Da die meisten Hausmittel keine oder nur eine schwache zusammenziehende (adstringierende) Wirkung haben, tragen sie meist nur begrenzt dazu bei, die Schweißproduktion an den Händen zu verringern.
Trotzdem können sie bei manchen Betroffenen mit ständig feuchten oder stark schwitzenden Händen für Erleichterung sorgen. Zu den gebräuchlichsten Hausmitteln zählen das Einreiben der Hände mit Babypuder, Natron, Talkumpulver oder Franzbranntwein. Auch häufiges Händewaschen kann helfen, ebenso das Meiden schweißtreibender Lebensmittel wie scharf gewürzter Speisen. Zudem empfiehlt es sich, auf fettige Handcremes zu verzichten, da diese das Schwitzen verstärken können.
Ausführlichere Informationen zu diesem Thema findest du in einem separaten Artikel.
Ärztliche Therapien gegen übermäßiges Schwitzen der Hände
Sollten weder Hausmittel noch der gezielte Einsatz von Antitranspiranten mit adstringierenden Wirkstoffen ausreichen, um Handschweiß zu reduzieren, kann ein Arztbesuch erforderlich sein. In den meisten Fällen sind Hautärztinnen oder Hautärzte die erste Anlaufstelle für Betroffene mit stark schwitzenden Händen. Wenn invasive Behandlungsmethoden in Betracht gezogen werden, erfolgt in der Regel eine Überweisung an eine Fachärztin oder einen Facharzt für Dermatologie.
Ob das Schwitzen der Hände krankheitsbedingt ist – also eine übermäßige Schweißproduktion unabhängig von körperlicher Belastung oder emotionaler Anspannung vorliegt – kann durch verschiedene Untersuchungen festgestellt werden. Wird eine krankhafte Form des Schwitzens diagnostiziert und haben Antitranspirante nicht den gewünschten Erfolg gebracht, stehen verschiedene Möglichkeiten für eine ärztlich überwachte Therapie zur Verfügung.
Zu den Behandlungsarten starken Schwitzens an den Händen durch Fachärzte zählen folgende Methoden:
- Medikamentöse Therapie
- Leitungswasser-Iontophorese
- Behandlung mit Botulinumtoxin
- operative Nervenblockade
Medikamentöse Behandlung übermäßigen Schwitzens
Die medikamentöse Behandlung von übermäßigem Schwitzen basiert auf der Gabe sogenannter Anticholinergika. Diese Medikamente hemmen die Reizübertragung der Nervenimpulse an die Schweißdrüsen. Da der blockierte Botenstoff jedoch auch an anderen Organen an der Signalübertragung beteiligt ist, können diese Arzneimittel zahlreiche Nebenwirkungen verursachen – von Mundtrockenheit über Gedächtnisstörungen bis hin zu Verdauungsbeschwerden.
Aufgrund dieser möglichen Nebenwirkungen wird die medikamentöse Behandlung bei Schweißhänden von Fachleuten in der Regel nur mit Vorsicht und in Ausnahmefällen verordnet.
Iontophorese gegen Schweißhände
Die Iontophorese gilt als besonders effektive und zugleich nebenwirkungsarme Behandlungsmethode gegen schwitzige Hände. Dabei werden die Hände entweder in ein Wasserbad getaucht oder mit angefeuchteten Elektroden versehen. Anschließend wird gepulster oder kontinuierlicher Gleichstrom eingesetzt, der die Schweißproduktion in den Schweißdrüsen hemmen soll.
Zu Beginn sind in der Regel etwa drei Anwendungen pro Woche erforderlich. Später kann eine wöchentliche Auffrischung genügen, um die Wirkung auf die Schweißproduktion in den Handflächen aufrechtzuerhalten.
Die Leitungswasser-Iontophorese ist zeitaufwendig und erfordert eine regelmäßige Anwendung. Sie gilt daher als Dauertherapie, die fest in die Alltagsroutine integriert werden sollte.
Behandlung mit Botulinumtoxin
Beim Einsatz von Botulinumtoxin gegen schwitzige oder ständig feuchte Hände wird der nervenblockierende Effekt des Wirkstoffs genutzt. Durch Injektionen unter die Haut blockiert Botulinumtoxin die Nervenimpulse, die die Schweißdrüsen zur Schweißproduktion anregen.
Diese Methode wird häufig zur Behandlung von Handschweiß angewendet, muss jedoch regelmäßig wiederholt werden, um das übermäßige Schwitzen langfristig zu reduzieren.
Ausführliche Informationen zum Einsatz von Botulinumtoxin findest du in einem separaten Artikel.
Operative Nervenblockade
Als operative Reservemethode zur Behandlung von Handschweiß kann unter anderem die sogenannte Sympathektomie in Betracht gezogen werden. Dabei werden bestimmte Nervenfasern, die sogenannten sympathischen Ganglien, blockiert. Dieses Verfahren ist auch unter der Bezeichnung endoskopische Sympathikusblockade bekannt.
Ausführlichere Informationen zum Thema Operation gegen Schweißhände findest du in einem eigenen Beitrag auf unserer Webseite.
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