Was ist eine Hitzewallung?
Eine Hitzewallung ist ein plötzliches Gefühl intensiver Wärme, das nicht durch äußere Einflüsse wie Temperatur oder Bewegung ausgelöst wird. Sie kann sowohl tagsüber als auch nachts spontan auftreten – oder du spürst, wie sich langsam ein Hitzeschub in deinem Körper aufbaut.
Typische Symptome von Hitzewallungen sind zum Beispiel:
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Plötzliches Wärmegefühl: Die Haut, besonders im Gesicht und Oberkörper, fühlt sich schlagartig heiß an.
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Erröten: Das Gesicht wird rosig oder rötet sich sichtbar.
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Starkes Schwitzen: Vor allem im oberen Körperbereich – Brust, Nacken und Gesicht – kommt es zu intensivem Schwitzen.
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Herzrasen: Dein Herz schlägt schneller als gewöhnlich, manchmal begleitet von innerer Unruhe.
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Kribbeln in den Fingern: Dieses Gefühl kann zusätzlich auftreten und wird oft als nervös machend empfunden.
Wie lange dauern Hitzewallungen?
Hitzewallungen treten oft ohne Vorwarnung auf – ihre Dauer kann dabei stark variieren. Manche Hitzeschübe vergehen schon nach wenigen Sekunden, während andere länger als zehn Minuten anhalten können. Im Durchschnitt dauert eine Hitzewallung etwa vier Minuten.
Auch die Tageszeit, zu der Hitzewallungen auftreten, ist unterschiedlich. Besonders häufig kommen sie nachts vor – du wachst dann schweißgebadet auf, weil dich eine plötzliche Hitzeattacke aus dem Schlaf reißt. Etwas seltener treten sie am Abend oder im Tagesverlauf auf. Oft hängen sie auch mit körperlicher Aktivität zusammen – besonders häufig passieren sie kurz nach dem Essen.
Die Intervalle zwischen den Hitzewallungen sind ebenfalls individuell verschieden: Einige Menschen erleben nur wenige pro Woche, während andere täglich über mehrere Stunden hinweg damit zu kämpfen haben.
Mit dem Fortschreiten der Wechseljahre kann sich das Ausmaß der Beschwerden verändern. Es gibt jedoch verschiedene Ansätze, um die Symptome und die Häufigkeit deiner Hitzewallungen zu lindern.
Wenn deine Hitzewallungen deine Lebensqualität stark beeinträchtigen, solltest du ärztlichen Rat einholen – am besten bei einem:r auf Wechseljahresbeschwerden spezialisierten Ärzt:in.
Was verursacht Hitzewallungen?
Noch ist nicht eindeutig geklärt, was genau Hitzewallungen verursacht. Es gibt jedoch starke Hinweise darauf, dass hormonelle Veränderungen – besonders in den Wechseljahren – eine zentrale Rolle spielen. Auch ein möglicher Zusammenhang mit Gesundheitsproblemen wie Diabetes, Fettleibigkeit oder dem metabolischen Syndrom wird diskutiert. Diese Faktoren gelten als potenzielle Risikoverstärker für Hitzewallungen.
Manche Personen empfinden gelegentliche, leichte Hitzeschübe kaum als störend. Andere wiederum erleben die Hitzewallungen als so intensiv, dass sie ihre Lebensqualität deutlich einschränken – und entsprechend nach Linderung suchen.
Die konkreten Auslöser für Hitzewallungen sind individuell verschieden. Häufige Trigger sind jedoch:
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starker Alkoholkonsum
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übermäßiger Konsum von koffeinhaltigen Getränken
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scharfe Speisen
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Aufenthalt in überhitzten Räumen
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Stress oder innere Unruhe
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zu enge Kleidung
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aktives oder passives Rauchen
Ein hilfreicher Tipp: Führe ein Hitzewallungs-Tagebuch. Notiere dir, wann eine Hitzewallung auftritt und in welchem Zusammenhang – etwa mit Essen, Getränken, Aktivitäten oder Gefühlen. Mit der Zeit kannst du so Muster erkennen und gezielter Einfluss auf deinen Alltag nehmen.
Was hilft gegen Hitzewallungen?
Hitzewallungen begleiten Menschen schon seit jeher. Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Methoden und Mittel bewährt, um Linderung zu schaffen. Es gibt eine Vielzahl an Ideen, die starkes Schwitzen und plötzliches Hitzegefühl mildern können.
Am besten probierst du unterschiedliche Maßnahmen aus, um herauszufinden, was dir persönlich hilft – so kannst du dir dein ganz eigenes Konzept gegen Hitzewallungen zusammenstellen.
Hier ein paar hilfreiche Ansätze:
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Zieh dich nach dem Zwiebelschalenprinzip an – besonders an kühlen Tagen. So kannst du Schichten je nach deinem Wärmeempfinden flexibel an- oder ausziehen.
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Trinke kaltes Wasser oder Eiswasser, sobald eine Hitzewallung beginnt – oder tupfe es vorsichtig auf Stirn, Nacken oder Handgelenke.
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Wähle Nacht- und Bettwäsche aus atmungsaktiver Baumwolle, um nächtliche Hitzewellen angenehmer zu überstehen.
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Stell dir eine Kühltasche mit kalten Tüchern neben das Bett, damit du dich im Notfall schnell abkühlen kannst.
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Nutze ein Antitranspirant – es hilft dir, starkes Schwitzen während einer Hitzewallung gezielt zu verringern.
Homöopathische Mittel gegen Hitzewallungen
Viele Menschen möchten auf sogenannte „chemische Keulen“ verzichten und suchen daher nach nicht verschreibungspflichtigen pflanzlichen Arzneimitteln, um Hitzewallungen und nächtliches Schwitzen zu lindern. Präparate mit Inhaltsstoffen wie Salbei, Rotklee, Traubensilberkerze oder Mönchspfeffer sind beliebte Optionen – sprich am besten mit Ärzt:innen oder Apotheker:innen, welche Produkte für dich infrage kommen.
Auch homöopathische Mittel werden seit einigen Jahrzehnten als alternativmedizinische Behandlungsform genutzt. Sie beruhen jedoch auf einer eigenen Lehre, die nicht mit den heutigen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen übereinstimmt. Wenn du dich für eine homöopathische Behandlung interessierst, solltest du dich von einer fachkundigen Person beraten lassen – so bekommst du einen individuell passenden Therapievorschlag für deine persönliche Situation.
Pflanzen gegen Hitzewallungen - Kräuter und ätherische Öle
Es gibt eine Reihe von Nahrungsergänzungsmitteln und traditionellen Naturheilmitteln, die während der Postmenopause empfohlen werden – manche gelten sogar als Geheimtipp, um Hitzewallungen zu lindern. Neben frei verkäuflichen Präparaten findest du auch von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) zugelassene Pflanzenextrakte, deren Wirksamkeit in klinischen Studien nachgewiesen wurde.
Solche Mittel können sich nicht nur für Frauen in den Wechseljahren eignen, sondern auch für andere Menschen mit hormonell bedingtem Schwitzen. Wichtig ist aber: Bevor du ein solches Präparat zum ersten Mal ausprobierst, solltest du dich fachlich beraten lassen – z. B. durch eine:n Arzt/Ärztin oder Apotheker:in. Denn nicht jede Zubereitung einer Pflanze ist automatisch wirksam oder medizinisch sinnvoll. Manche Varianten gelten als Arzneimittel, andere lediglich als Lebensmittel zur Unterstützung des allgemeinen Wohlbefindens.
Nicht die Pflanze selbst ist entscheidend – sondern ihre Zubereitung. Nur bestimmte Extrakte entfalten eine belegte Wirkung gegen Hitzewallungen.
Hier ein Überblick häufig genannter Pflanzen:
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Traubensilberkerze (Actaea racemosa / Cimicifuga racemosa): Die beste Studienlage zur Wirksamkeit bei Hitzewallungen.
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Dong Quai / chinesische Engelwurz (Angelica sinensis): Keine ausreichende wissenschaftliche Evidenz für eine Empfehlung.
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Rotklee / Wiesenklee (Trifolium pratense): Isoflavon-Zubereitungen zeigen in Studien positive Effekte.
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Nachtkerzenöl (Oenothera biennis): Keine ausreichende Evidenz für eine wissenschaftliche Empfehlung.
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Soja: Wird häufig verwendet, die Wirksamkeit hängt stark von der Zubereitungsform ab.
Unser Tipp: Informiere dich gründlich und hole dir fachlichen Rat, bevor du naturheilkundliche Präparate ausprobierst. So kannst du sicherstellen, dass das Mittel zu dir und deiner gesundheitlichen Situation passt.
Hormonersatztherapie
Neben pflanzlichen Präparaten gibt es auch chemisch definierte Medikamente, die gezielt gegen Hitzewallungen wirken. Dabei kommen meist Östrogenpräparate zum Einsatz, die den Rückgang deiner körpereigenen Östrogenproduktion ausgleichen. So können sowohl die Häufigkeit als auch die Intensität von Hitzewallungen und nächtlichen Schweißausbrüchen deutlich reduziert werden.
In der Regel wird Östrogen in Kombination mit Gestagen angewendet. Diese Kombination dient dem Schutz deiner Gebärmutterschleimhaut – sie senkt das Risiko, an Gebärmutterschleimhautkrebs zu erkranken.
Die Hormonersatztherapie (HRT) kann in verschiedenen Formen eingenommen bzw. angewendet werden:
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als Tablette (Pille)
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als Vaginalcreme
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als Gel
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oder über ein Pflaster
Wichtig zu wissen: Die Hormonersatztherapie ist verschreibungspflichtig. Ob sie für dich infrage kommt, solltest du sorgfältig mit deinem:r Gynäkolog:in besprechen. Gemeinsam könnt ihr Nutzen und mögliche Risiken abwägen und entscheiden, ob diese Therapieform zu dir passt.
Nichthormonelle Behandlungen
Es gibt auch chemisch definierte Arzneimittel gegen Hitzewallungen, die keine hormonelle Wirkung haben. In kontrollierten klinischen Studien haben sich einige dieser Medikamente als wirksam erwiesen – besonders bei Menschen, die keine Hormonersatztherapie wünschen oder vertragen.
Zu diesen Medikamenten zählen:
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bestimmte Antidepressiva
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die Antiepileptika Gabapentin und Pregabalin
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der Blutdrucksenker Clonidin
Wichtig zu wissen: Bei allen genannten Mitteln handelt es sich um einen sogenannten Off-Label-Use – das bedeutet, dass sie zwar gegen Hitzewallungen eingesetzt werden, aber nicht offiziell für diese Indikation zugelassen sind. Ihre Wirksamkeit wurde dennoch in Studien belegt.
Das Ziel dieser medikamentösen Therapie ist nicht zwingend Symptomfreiheit, sondern eine deutliche Verbesserung deiner Lebensqualität – indem Frequenz und Intensität der Hitzewallungen reduziert werden.
Da es sich um verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt, ist eine sorgfältige ärztliche Nutzen-Risiko-Abwägungnotwendig. Eine eigenverantwortliche Einnahme ohne ärztliche Begleitung ist nicht empfehlenswert.
Alternative Therapien gegen Hitzewallungen
Einige Menschen schwören auf Akupunktur, auch zur Linderung von Schwitzen und Hitzewallungen in den Wechseljahren. Tatsächlich kann Akupunktur dabei helfen, die Beschwerden zu mindern – wobei der genaue Wirkmechanismus noch nicht vollständig geklärt ist.
In Studien zeigt sich: Schon eine Scheinbehandlung, also die Einnahme von wirkstofffreien Medikamenten (Placebos), führt bei bis zu 50 % der Teilnehmenden zu einer Besserung der Symptome. Auch die Scheinakupunktur – das gezielte Setzen von Nadeln an beliebigen Körperstellen – kann überraschend hohe Erfolgsraten erzielen.
Ein möglicher Grund: Deine persönliche Einstellung zur Behandlung und dein Vertrauen in die Therapeut:innenhaben einen starken Einfluss auf den Therapieerfolg. Psychologisch wird erklärt, dass bereits Vorstellungen und Überzeugungen im Gehirn Botenstoffe freisetzen können, die sonst nur durch Medikamente aktiviert würden.
Auch Meditation ist eine vielversprechende Methode – besonders zur Stressbewältigung, denn Stress gilt als häufiger Auslöser für Hitzewallungen. Die Teilnahme an Achtsamkeitskursen oder Stressbewältigungstrainings kann dir helfen, deine innere Haltung zu verändern, bewusster mit dir selbst umzugehen und deine psychische Widerstandskraft zu stärken.
Solche Angebote sind grundsätzlich für alle Menschen geeignet – ganz unabhängig vom Alter oder Lebensstil.
Änderungen des Lebensstils
Häufig wird der eigene Lebensstil als mögliche Ursache für körperliche Beschwerden unterschätzt. Dabei spielt genau dieser eine entscheidende Rolle – auch bei Hitzewallungen.
Deine Lebenseinstellung ist bei der Frage „Was tun bei Hitzewallungen?“ genauso wichtig wie medizinische oder therapeutische Maßnahmen. Sie beeinflusst nicht nur, wie du Beschwerden wahrnimmst, sondern auch, wie gut du mit ihnen umgehst.
Deshalb lohnt es sich, den eigenen Alltag ganzheitlich zu betrachten – von Ernährung und Bewegung bis hin zu Stressmanagement und mentaler Gesundheit.
Fazit
Hitzewallungen gehören für viele Menschen zum Leben – besonders während der Wechseljahre. Doch Intensität und Leidensdruck können sehr unterschiedlich sein. Manche kommen gut damit zurecht, andere fühlen sich stark eingeschränkt.
Eine positive Lebenseinstellung, etwas Selbstdisziplin und eine Auswahl an wirksamen Maßnahmen können dir helfen, trotz Hitzeschüben eine gute Lebensqualität zu bewahren. Neben medizinischen oder pflanzlichen Behandlungen sind auch Alltagstipps und Selbstfürsorge wichtig.
Gegen das starke Schwitzen – besonders an häufig betroffenen Stellen wie Achseln, Brust oder Rücken – kann ein kosmetisches Antitranspirant eine überzeugende und einfache Option sein. Es hilft dir, die Schweißbildung gezielt zu reduzieren und dich im Alltag wohler zu fühlen.
Wichtiger Hinweis:
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