Schweißgeruch unter den Achseln - Warum gerade dort?
Der menschliche Körper schwitzt, um die innere Körpertemperatur konstant zu halten. Bereits geringe Abweichungen von wenigen Grad können für Warmblüter lebensbedrohlich sein. Schweiß tritt durch kleine Poren in der Haut aus. Schweißdrüsen sind im gesamten Körper vorhanden, ihre Dichte ist jedoch genetisch festgelegt. Deshalb schwitzen Menschen an verschiedenen Körperstellen unterschiedlich stark. Am häufigsten tritt Schweiß unter den Achseln, am Rücken und im Gesicht auf – dort befinden sich besonders viele Schweißdrüsen.
Durch die Verdunstung von Schweiß entsteht die sogenannte Verdunstungskälte, die die Haut abkühlt. Je wärmer es ist, desto mehr Kälte wird benötigt – und desto stärker schwitzen wir. Auch Stress kann zu einer erhöhten Schweißproduktion führen. Ursache dafür ist die Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin oder Cortisol, die den Körper in Alarmbereitschaft versetzen und die Energiebereitstellung steigern.
Warum gerade der Achselschweiß stinkt
Der Grund, warum starkes Schwitzen häufig unter den Achseln auftritt, ist einfach: In dieser Region verlaufen viele große Blutgefäße dicht unter der Körperoberfläche. Wenn dort Kühlung durch Verdunstung entsteht, wird auch das vorbeiströmende Blut gekühlt. So kann der Körper schnell und effektiv vor Überhitzung geschützt werden. Das Problem ist jedoch, dass sich an dieser Stelle besonders viel Achselschweiß bildet – wodurch unangenehmer Geruch entstehen kann.
Viele Menschen glauben, sie selbst würden „stinken“. Tatsächlich sind es jedoch Mikroorganismen auf der Haut, die den Geruch verursachen. Schweiß besteht größtenteils aus Wasser sowie einigen weiteren, geruchlosen Stoffen. Die feuchte und warme Umgebung in den Achselhöhlen bietet ideale Bedingungen für Bakterien. Diese vermehren sich dort und zersetzen den Schweiß in übelriechende Substanzen wie etwa Buttersäure. Letztlich sind also die Bakterien für den unangenehmen Achselgeruch verantwortlich. Je mehr geruchsbildende Mikroorganismen vorhanden sind, desto stärker fällt auch der Schweißgeruch unter den Armen aus.
Welchen Geruch hat Achselschweiß?
Wir wissen aus Erfahrung, dass der Achselgeruch von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich sein kann. Woran liegt das? Eine wichtige Komponente ist die Ernährung. Wer beispielsweise viel Knoblauch isst, scheidet schwefelhaltige Inhaltsstoffe der Knolle über den Schweiß aus. Auch die Zusammensetzung der Bakterien auf der Haut spielt eine zentrale Rolle bei der Entwicklung von unangenehm riechendem Achselschweiß.
Die verschiedenen Mikroorganismen verstoffwechseln die Bestandteile des Schweißes auf unterschiedliche Weise, sodass vielfältige Duftnoten entstehen können. Darüber hinaus wird durch das Schwitzen über die sogenannten apokrinen Schweißdrüsen (Duftdrüsen) auch eine geringe Menge an Pheromonen ausgeschieden. Bei manchen Menschen treten diese so konzentriert auf, dass andere den Geruch als besonders intensiv wahrnehmen. Insgesamt tragen viele individuelle Faktoren zum Achselgeruch bei – weshalb jede Person eine ganz eigene Duftkomposition besitzt.
Schweißgeruch unter den Achseln ohne Nässe
Es besteht die Möglichkeit, auch ohne starkes Schwitzen oder Nässe unter den Achseln einen intensiven Geruch zu entwickeln. Bei guter Körperhygiene – wenn die Achselhöhlen morgens und abends gründlich gewaschen und sorgfältig abgetrocknet werden – sollte normalerweise kein Geruch ohne Schweiß auftreten. Tritt dennoch unangenehmer Achselgeruch auf, ist eine medizinische Abklärung sinnvoll, da dieser auch ein Symptom ernstzunehmender Erkrankungen sein kann. Hält der Schweißgeruch unter den Achseln trotz kosmetischer Maßnahmen an, sollte in jedem Fall ärztlicher Rat eingeholt werden.
Krankhafter Schweißgeruch unter den Achseln
Welche Erkrankungen können starken Schweißgeruch unter den Achseln hervorrufen? Ab wann sind die Symptome bedenklich? Und ab wann sollte ärztlicher Rat eingeholt werden? Die Frage, ob der Schweißgeruch unter den Achseln krankhaft ist, lässt sich mit einigen Tipps genauer einordnen. Grundsätzlich gibt es Krankheiten, die den individuellen Achselgeruch verändern können. Dazu zählen unter anderem Suchterkrankungen und Entzugserscheinungen, Diabetes mellitus, Adipositas, Schilddrüsenüberfunktionen, Unterzuckerung sowie Leber- und Nierenerkrankungen. Diese Krankheiten können sich auch auf den Hormonhaushalt auswirken und dadurch die Schweißproduktion, die Zusammensetzung des Schweißes und dessen Geruch beeinflussen.
Wie erkenne ich eine krankhafte Ursache?
Wenn du den Verdacht hast, dass etwas nicht stimmt, überlege, ob sich dein Geruch verändert hat. Der Achselgeruch ist individuell und begleitet Menschen teilweise über Jahre, ohne sich merklich zu verändern. Wenn du jedoch einen deutlichen Unterschied bemerkst, solltest du dir weitere Fragen stellen: Hast du deine Essgewohnheiten verändert, in letzter Zeit neue oder andere Lebensmittel zu dir genommen? Hast du deinen Lebensstil umgestellt? Und wie lange leidest du schon unter diesem neuen Schweißgeruch unter den Achseln?
Wenn keine neuen Lebensmittel, Lebensumstände oder sonstigen Veränderungen eingetreten sind und du seit mehreren Tagen einen ungewohnten Geruch an dir wahrnimmst, solltest du ärztlichen Rat einholen. Tägliches Waschen der Achseln mit geeigneten Reinigungsmitteln ist die Basis. Wenn du das Gefühl hast, alles richtig zu machen und der Achselschweiß riecht dennoch ungewöhnlich, suche dir auf jeden Fall ärztliche Hilfe. Mediziner:innen können gefährliche Erkrankungen ausschließen und dir Tipps geben, welche Maßnahmen gegen den unangenehmen Achselschweiß geeignet sind.
Schweißgeruch als Nebenwirkung von Medikamenten
So wie Lebensmittel einen Einfluss auf den Geruch unter den Achseln haben können, gilt dies auch für Medikamente. Substanzen, die in den Hormonhaushalt eingreifen, können das Risiko für verstärkten Achselgeruch erhöhen. Beispiele sind die Antibabypille, Schilddrüsenpräparate oder auch Antibiotika. Die Einnahme von Antibiotika tötet nicht nur schädliche Bakterien ab, sondern beeinflusst auch im Darm und auf der Haut die Gesamtzusammensetzung der Bakterien. Dadurch kann das Mikrobiom der Haut in den Achseln aus dem Gleichgewicht geraten. Verschiebt sich dieses Verhältnis – vereinfacht gesagt: nützliche Bakterien sterben ab, während sich andere stärker vermehren –, kann sich der Schweißgeruch verändern und unangenehm, mitunter auch penetrant wirken.
Eine Vielzahl von Medikamenten kann den individuellen Körpergeruch beeinflussen. Wenn du wissen möchtest, ob deine Tabletten dazugehören, schaue in der Gebrauchsanweisung nach oder frage bei Ärzt:innen oder in der Apotheke nach.
Das Regulieren von Achselschweiß
Schwitzen unter den Achseln ist ein natürlicher Prozess, der nur in begründeten Fällen unterdrückt werden sollte. Durch Hygiene, Sport, Ernährung und die richtige Kleidungswahl lässt sich der individuelle Geruch beeinflussen und die Schweißmenge reduzieren. Ausreichende Bewegung ist wichtig, um den Körper gesund zu halten. Wenn du dich täglich ausreichend bewegst, stärkst du deinen Organismus und fühlst dich wohler. Bei wechselnder körperlicher Belastung lernt der Körper zudem, die Schweißproduktion zu regulieren – dadurch wird im Alltag weniger Schweiß gebildet.
Auch eine Ernährungsumstellung kann die Menge und den Geruch von Schweiß beeinflussen. Scharfes Essen oder Alkohol regen das Schwitzen an. Vermeidest du solche „Schweißtreiber“, schwitzt du weniger. Knoblauch, Zwiebeln und Eier können einen unangenehmen Achselgeruch fördern und sollten daher ebenfalls nur in Maßen konsumiert werden.
Darüber hinaus spielt auch die Wahl der Kleidung eine Rolle. Synthetische Stoffe begünstigen unangenehmen Geruch und verstärken die Schweißproduktion. Natürliche Materialien wie Baumwolle oder Leinen sind dagegen atmungsaktiver und angenehmer für Menschen, die unter starkem Achselschweiß leiden.
Produkte gegen starken Schweißgeruch
Wer stark schwitzt und dadurch vermehrt unter unangenehmem Achselgeruch leidet, sollte Deos oder Antitranspirante ausprobieren. Deodorants überdecken in erster Linie den Eigengeruch, ohne die Bakterien oder deren Abbauprodukte nachhaltig zu reduzieren. Antitranspirante hingegen blockieren die Poren in der Haut, sodass Schweiß gar nicht erst austreten kann. Wenn du ein Antitranspirant testen möchtest, kannst du beispielsweise den Roll-on von Sweat-Off nutzen. Weitere wirksame Produkte sind in Apotheken oder gut sortierten Drogeriemärkten erhältlich.
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